Wir wissen ja nicht, wie’s Euch geht, aber wir haben in den letzten Tagen von vielen Leuten gehört, dass alle gerade so träge und müde sind. Könnte am grauen Winterwetter liegen. Oder am Corona-Koller. Oder an beidem. Geht’s Euch auch so? Was macht Ihr dagegen?
Ein Live-Konzert wäre mal geil, mal wieder richtig abrocken – aber geht ja nicht. Das ist für alle ziemlich doof, die dringend mal wieder Konzert- und Clubatmosphäre brauchen, aber für die meisten, die mit Kultur ihr Geld verdienen, ein echtes Problem, zumal sie bisher keine richtige Lobby haben.
Break the Silence
Die Hessische Rockband April Art hat sich für diese Sendung schon als (virtueller) Gast angekündigt. Sie bringen am Freitag ihre neue Single “Break the Silence” raus, ein Weckruf unter dem Motto “Wir werden laut für Musik und Kultur!”. Sie wollen auf die Probleme der Kulturbranche durch die Corona-Pandemie aufmerksam machen und kooperieren mit der Initiative #AlarmstufeRot.
Deutschlands sechstgrößter Wirtschaftszweig steht vor dem Kollaps!
#AlarmstufeRot
Auch die Kampagne Kulturgesichter ist mit im Boot, von der uns Sabine erzählt.
Wie geht’s Euch als Beschäftigte und Selbständige in der Kulturbranche, wie geht’s Euch als Musik- und Kulturgenießer? Plaudert mit uns unter 06033-895-16-5.
In dieser Sendung
(1) April Art: Willkommen
Ben und Lisa von April Art sind diesmal zu Gast in 895165. Wir plaudern mit der Sängerin und dem Schlagzeuger darüber, wie sie die vergangenen Wochen erlebt haben – im Corona-Shutdown und im etwas ungemütlichen Winter.
(2) April Art: Break out
Als im Frühjahr 2020 die Corona-Pandemie bei uns ausgebrochen ist und alle wegen der Kontakt-Beschränkungen zuhause bleiben mussten, haben April Art die Zeit genutzt und Songs geschrieben – allerdings etwas anders als normal, denn gemeinsame Proben waren ja nicht möglich. Lisa und Ben erzählen, wie sie sich von zuhause aus gegenseitig Songschnipsel zugeschickt haben und daraus nach und nach ganze Songs zusammengesetzt haben.
Den ersten Song, den sie gleich nach Beginn des Shutdowns im Frühjahr 2020 geschrieben hatten, haben sie dann im Sommer veröffentlicht: “Break Out”.
(3) April Art: Break the silence
Eigentlich ist die Idee für “Break the Silence” schon vor längerer Zeit entstanden. Gerade als April Art im Herbst 2020 den Song im Studio in Halle an der Saale eingespielt hatten, kam der November-Shutdown, “und plötzlich bekam der Song eine ganz andere Bedeutung, als er ursprünglich hatte”, erzählt Lisa, “er thematisiert eins zu eins die Situation, wie sie gerade herrscht”.
Mit ihrer neuen Single wollen sie außerdem ein wichtiges Zeichen setzen. Sie verstehen den Song als Weckruf, dass es durch die Corona-Pandemie sehr schlecht um die Live-Konzertbranche steht. Die Veröffentlichung steht deshalb unter dem Motto “Wir werden laut für Musik und Kultur!”.
Sie kooperieren dabei mit der Initiative #AlarmstufeRot und Kulturgesichter.
(4) Die Probleme der Kultur- und Veranstaltungsbranche
“Fast ein Jahr ist es nun her, dass die Veranstaltungsbranche quasi in ein künstliches Koma versetzt wurde” – So beschreiben April Art die Situation von abgesagten und verschobenen Konzerten, Rock-Festivals mit sitzendem Publikum und vor behördlich festgelegter Zuschauerzahl, mit Abstand und Hygiene-Regeln. “Für Veranstalter, Künstler und alle, die hinter den Kulissen arbeiten, eine wirtschaftliche Katastrophe”.
Im Video zu “Break the Silence” macht die Band auf die Aktion #AlarmstufeRot aufmerksam und zeigt Menschen der Kampagne Kulturgesichter. Sie macht die Menschen, die sonst hinter den Kulissen arbeiten mit eindrucksvollen Schwarz-Weiß-Fotos sichtbar.
Eine, die die Aktion in Mittelhessen mitorganisiert, ist Sabine Glinke, die normalerweise selbst Veranstaltungen organisiert, wie sie uns am Telefon erzählt.
Außerdem kommt Ben Dehmer in einem Statement zu Wort, das er für die virtuelle “Video-Release-Party” von April Art eingesprochen hat. Er ist Meister für Veranstaltungstechnik in Wetzlar und erzählt, was die Krise für ihn bedeutet und was er sich von der Politik wünscht.
(5) April Art, #AlarmstufeRot und Kulturgesichter: Ausblick
April Art planen für dieses Jahr eine Tour und wollen auf verschiedenen Festivals spielen. Ob das klappt, steht aber noch in den Sternen, denn schließlich weiß noch keiner, was in den nächsten Monaten möglich sein wird.
Sabine Glinke lädt alle, die in der Kultur- und Veranstaltungsbranche Geld verdienen, weiter ein, sich an der Kampagne Kulturgesichter zu beteiligen: In Gießen und in Mittenahr bietet sie regelmäßig Foto-Shootings an.
Außerdem kommt Dominik Stotzem von der Band “Enemy Inside” mit seinem Statement zu Wort.