Jeden Tag stellen wir in der Reihe “Butzbach – Deine Stadtteile” die Ortsteile von Butzbach vor. Als nächster Butzbacher Stadtteil ist heute Hoch-Weisel an der Reihe.
Genau wie der Namensvetter Nieder-Weisel gehört auch Hoch-Weisel zur Weiseler Mark, die bereits 772 urkundlich erwähnt wird und einige weitere Orte der Umgebung umfasste. Hoch-Weisel selbst taucht erstmals 1231 als „Hovewisele“ – also Weiseler Hof auf. Es gab also herrschaftlichen Besitz, der später zu einer Burg ausgebaut worden ist. Heute erkennt man von dieser Burg nicht mehr viel – die Burggasse als Straßenname erinnert aber noch heute an diese Zeit.
Hoch-Weisel war Hauptort der Weiseler Mark und besaß eine eigene Gerichtsbarkeit. Auf der Hoyer, einem erhöhten Platz am Dorfrand, wurde zweimal im Jahr Gericht gehalten. Daraus leitet sich wohl auch die Hoyer ab, die als Kirchweihfest jedes Jahr gefeiert wird – mindestens wird es seit dem späten 16. Jahrhundert in Hoch-Weisel gefeiert.
Dem Besucher fällt vor allem der malerische Dorfmittelpunkt im Bereich des Lindenbergs auf. Hier prägen das vom Heimatverein restaurierte Backhaus und das dahinter liegende 1584 errichtete stattliche Rats- und Gerichtshaus das Ortsbild. Auch die evangelische Kirche bietet ein beeindruckendes Bild mit ihrem wehrhaft ausgestalteten Kirchturm und dem romanischen Taufstein aus der Zeit um 1200.
Daneben steht die „Klause“ – ein klosterähnliches Schwesternhaus, das der Laiengemeinschaft der Beginen gehörte. Diese lebten nach Regeln der Armut, der Keuschheit und des regelmäßigen Gebetes.
Viele weitere Schmuckstücke finden sich im Ort – so etwa das Backhaus, das vom Heimatverein regelmäßig angeheizt wird und für leckere Brote und Kuchen sorgt.Durch die erhöhte Lage am Rande des Hausbergs sind die Böden nicht so ertragreich wie sonst in der Wetterau. Alteingesessene Hoch-Weiseler behaupten daher, die Tomaten im benachbarten Ostheim seien deshalb immer mindestens doppelt so dick. Humor haben Sie also auch, die Hoch-Weiseler.